Skoliose: Ursachen, Behandlung und die Roller der Schroth-Therapie

 

 

Was ist Skoliose?

 

Skoliose ist eine seitliche Verbiegung der Wirbelsäule, die oft mit einer Verdrehung der Wirbel einhergeht. Diese Fehlstellung kann sich während des Wachstums verschlimmern und unbehandelt zu Schmerzen, Bewegungseinschränkungen sowie Problemen mit inneren Organen führen.

 

Die Ursachen sind vielfältig: In den meisten Fällen handelt es sich um eine idiopathische Skoliose, deren genaue Entstehung unbekannt ist. Andere Formen können durch neuromuskuläre Erkrankungen, angeborene Fehlbildungen oder degenerative Veränderungen im Erwachsenenalter entstehen.

 

Diagnose und Klassifikation

 

Die Diagnose von Skoliose erfolgt durch eine klinische Untersuchung und bildgebende Verfahren wie Röntgenaufnahmen. Die Krümmung wird in Grad nach Cobb gemessen und entsprechend klassifiziert:

 

Leichte Skoliose: bis 20° – meist mit physiotherapeutischer Behandlung versorgt.

 

Mittelschwere Skoliose: 20°–50° – häufig kombiniert mit einem Korsett.

 

Schwere Skoliose: über 50° – in manchen Fällen kann eine Operation notwendig sein.

 

 

Behandlungsmöglichkeiten

 

Die Therapie hängt vom Krümmungsgrad und dem Fortschreiten der Erkrankung ab. Neben chirurgischen Verfahren und dem Tragen eines Korsetts stellt die Physiotherapie, insbesondere die Schroth-Therapie, eine bewährte Methode dar.

 

Die Schroth-Therapie: Ein bewährter Ansatz zur Skoliose-Behandlung

 

Die Schroth-Therapie wurde von Katharina Schroth entwickelt und verfolgt einen dreidimensionalen Ansatz zur Korrektur der Wirbelsäulenverkrümmung. Die Behandlung basiert auf drei Prinzipien:

 

1. Dreidimensionale Korrektur: Durch gezielte Haltungsübungen werden Krümmung und Verdrehung aktiv beeinflusst.

 

 

2. Spezielle Atemtechnik (Drehwinkelatmung): Unterstützt die Korrektur und fördert die muskuläre Stabilisierung.

 

 

3. Muskelaufbau und Kräftigung: Langfristige Stabilisierung durch gezieltes Training.

 

 

 

Die Schroth-Therapie kann das Fortschreiten der Skoliose verlangsamen, die Haltung verbessern und Schmerzen reduzieren. Regelmäßiges Üben ist jedoch essenziell für den Erfolg.

 

Weitere Erkrankungen der Wirbelsäule

 

Neben Skoliose gibt es weitere Wirbelsäulenerkrankungen, die mit ähnlichen Therapieansätzen behandelt werden:

 

Morbus Scheuermann: Eine Wachstumsstörung der Brustwirbelsäule, die zu einem Rundrücken (Hyperkyphose) führen kann.

 

Morbus Bechterew: Eine entzündliche, oft fortschreitende Erkrankung, die zu einer Versteifung der Wirbelsäule führt.

 

Trichterbrust: Eine angeborene Deformität des Brustkorbs.

 

Haltungsstörungen und Haltungsschwächen: Häufig durch muskuläre Dysbalancen bedingt.

 

 

Fazit: Früherkennung und Therapie sind entscheidend

 

Skoliose ist eine komplexe Erkrankung, die eine frühzeitige Diagnose und individuell angepasste Therapie erfordert. Die Schroth-Therapie hat sich als effektive, nicht-invasive Methode etabliert, um die Haltung zu verbessern und die Lebensqualität zu steigern. Wer regelmäßig trainiert und die erlernten Techniken in den Alltag integriert, kann langfristig Beschwerden vermeiden und die Wirbelsäule stabilisieren.

 

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